Gewaltprävention

Auch die Grundschule wird von Konflikten und Gewalt in vielfältigen Formen nicht verschont. Wenngleich das Ausmaß im Vergleich zu anderen Schularten geringer ist, so stellt Gewalt doch auch hier ein gravierendes Problem dar.

Um dem Vorzubeugen haben wir an unserer Schule das Projekt „freundlich und fair“ gestartet. Eine Stunde in der Woche haben die Kinder Platz, Zeit und Ruhe für Gefühle. Das soziale und emotionale Lernen steht im Mittelpunkt. Mit besonderer Aufmerksamkeit kann sich die Lehrkraft den Problemen, Gefühlen und Befindlichkeiten der Kinder widmen. Das hat den Vorteil, dass aktuelle Probleme/Konflikte in der Klasse gemeinsam in Ruhe bearbeitet werden können. Die Kinder fühlen sich mit ihren Nöten ernst genommen und lernen Handlungsmöglichkeiten kennen, wie sie besser mit ihren Gefühlen und Problemen umgehen können. Wichtig dabei ist, dass die Kinder in der Gruppe lernen, ihre Gefühle wahrzunehmen und diese angemessen, ohne sich oder andere zu verletzen, auszudrücken.

Weiterhin haben wir an unserer Grundschule neun Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen zu „Streitschlichtern“ ausgebildet. Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft konnten die Schülerinnen und Schülern  zusammen mit ihren Ausbildern die Grundregeln konstruktiver Konfliktlösung aktiv einüben. Die zeitliche Durchführung von Streitschlichtungen findet täglich in beiden Hofpausen statt. Hierbei ist es gestattet, diese auch einige Minuten über das Pausenende hinaus auszudehnen. Auf diese Weise wird erreicht, dass Konflikte, die während der Pause entstanden sind, nicht in den Unterricht getragen werden und dieser somit störungsfreier ablaufen kann. 

Durch beide Projekte sollen den Kindern wichtige Fähigkeiten vermittelt werden, um  Konflikte mit anderen friedlich zu lösen und somit ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern. Dies ist an einer „Brennpunktschule“ wie der unseren von besonderer Wichtigkeit, da hier ein großer Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund beschult wird, welches durch verschiedene soziokulturelle Hintergründe das Konfliktpotential verstärkt.

Präventive Maßnahmen

Vorhandenes:

  • Klare Regeln in Form von Klassenregeln und Schulordnung
  • Klassengespräche
  • Offener Anfang (Entzerrung)
  • Projekt „freundlich & fair“( Klasse 1-4)
  • Projekt „Streitschlichter“

Ausbaufähiges:

  • Bewegung im Unterricht
  • Sinnvolle Beschäftigung und Angebote in den Pausen
  • Klassenrat

 

Maßnahmen zum Umgang mit Gewaltvorfällen

Kommt es dennoch zu Gewaltvorfällen, gehen wir damit folgenderweise um:

Die Erziehungsberechtigten werden vorab über die Konsequenzen informiert, die bei gegebenem Anlass erfolgen. Dies geschieht im Zusammenhang mit der Ausgabe der Schulordnung, die von den Eltern unterschrieben werden muss.

Schritt 1: Gespräch mit der Schülerin/ dem Schüler

Das Kind wird auf sein Fehlverhalten angesprochen und mit den zu erwartenden Konsequenzen konfrontiert. Um Glaubwürdigkeit zu gewährleisten ist es wichtig, dass sofort und konsequent reagiert wird. Generell wird immer eine Wiedergutmachung des entstandenen Schadens sowie eine Entschuldigung bei der geschädigten Person verlangt.

Schritt 2: Gespräch mit den Eltern

Falls es nötig erscheint, werden die Eltern über den Vorfall, den Inhalt des Gesprächs sowie über mögliche Konsequenzen bei einer Wiederholung informiert. Es wird versucht gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die das Verhalten des Kindes verbessern. Ein reger Austausch zwischen Schule und Elternhaus ist uns wichtig, um den Kindern zu vermitteln, dass Lehrer und Eltern gemeinsame Erziehungsziele verfolgen und dass Fehlverhalten in der Schule ans Elternhaus weitergeleitet wird und auch dort die abgesprochenen Konsequenzen nach sich zieht.

Schritt 3: Klassenkonferenz

Bei grobem Fehlverhalten wie der Gefährdung anderer Schülerinnen oder Schüler wird eine Klassenkonferenz einberufen, die über mögliche Ordnungsmaßnahmen berät:

-          Ausschluss vom Unterricht

-          Versetzung in eine andere Klasse

-          Versetzung in eine andere Schule